Schwacher zweiter Durchgang verhindert Punktgewinn
„Hop und Top“ beschreibt das gestrige Spiel in Issum wohl am besten. Während der SC in der ersten Halbzeit seinen wenigen mitgereisten Fans eine ansehnliche Partie bot, verspielte sich das Team um Trainer Beckers im zweiten Durchgang gute Chancen auf einen Punktgewinn.
Abwehr und Torhüter halten Spiel offen
Der erste Durchgang war geprägt von einer guten Einstellung des SCs, der deutlich zeigte, dass er die Fehler der vergangenen Woche wiedergutmachen wollte. In der Abwehr wurden, angeführt und angeleitet von Abwehrchef Julian van Kessel, die Räume für die Issumer Angreifer eng gemacht. Unterstützt wurde sie dabei von einem sehr gut aufgelegten Flo Korte im Tor, der zu jeder Zeit erfolgreich in die Bresche sprang, wenn Not am Mann war. Aber auch die gegnerische Abwehr war nicht leicht zu überwinden, so dass die Zuschauer auf beiden Seiten wenig zu jubeln hatten. Beim 7:8 (23.) für den SC sah es dann so aus, als könne sich das Team absetzen, doch genau das Gegenteil traf ein. Dem Issumer Angreifer gelang es innerhalb von nur drei Minuten vier Tore in Serie zu erzielen, so dass unser Team bis zum Halbzeittee nur noch auch 11:10 herankommen konnte. Dabei war der letzte Treffer vor der Pause ein direkt verwandelter und wirklich sehenswerter Freiwurf von Alex Berthold.
SC lässt sich zu Beginn des zweiten Durchgangs überrennen
Trainer Beckers kam mit der gleichen Aufstellung auf die Platte, wie zum Ende des ersten Durchgangs. Doch erwartete man nun, dass der SC noch eine Schüppe drauflegen würde, sahen sich Zuschauer und Trainer getäuscht. Bis zur 38. Spielminute weiteten die Issumer ihre Führung auf 18:11 auf, ohne dass unsere Jungs den Ball auch nur ein einziges Mal einnetzen konnten. Auch die daraufhin von Beckers genommene Auszeit und ein Torhüterwechsel vermochten den Issumer Lauf nicht zu stoppen. Der Gegner zog auf und davon und wir setzten dem viel zu lange nichts entgegen. Selbst als ab der 45. Spielminute die Kraft der Issumer sichtbar nachließ, wusste der SC dies nicht auszunutzen. Zu viele technische Fehler, viel zu wenig Druck auf die gegnerische Abwehr und fehlendes Selbstvertrauen hatte unsere Mannschaft in Rückstand geraten lassen. Von den Spielern wusste bis dahin lediglich Sven Berndt zu überzeugen, der von Linksaußen eine super Torwurfquote erreichte und jede Lücke in der gegnerischen Abwehr kompromisslos ausnutze. Ab der 50. Spielminute zeigte dann aber auch noch Nachwuchstorhüter Lorenz Gottemeier, warum er zum Kader zählt. Neben einem 7-Meter entschärfte er mehrere Gegenstöße und Würfe vom ersten Kreis. Letztendlich aber war die Partie bereits beim Spielstand von 18:10 verloren, dem der SC die restliche Zeit über hinter lief. Am Ende lautete das Ergebnis 29:21 für den TV Issum, der als verdienter und fairer Sieger die Punkte einfahren konnte.
Es gibt noch viel zu tun
Wer ernsthaft geglaubt hatte, dass man als Absteiger aus der Verbandsliga sofort als Aufstiegsaspirant in der Landesliga gilt, sollte jetzt mal die rosarote Brille abnehmen. – Die Mannschaft hat in der Vorbereitung extrem hart an ihren konditionellen Voraussetzungen gearbeitet und auch gegen Issum gab es keinerlei Anzeichen dafür, dass fehlende Kraft der Grund für die Niederlage war. – Die Mannschaft wurde von Christian Beckers für die neue Saison in großen Teilen neu aufgestellt und musste dazu gestern auf Spieler wie Lukas Franz, Julian Drazic und Robin Student verzichten. „Uns fehlten die Spieler, um im zweiten Durchgang eine 3-3 Deckung zu spielen.“ war einer der Kommentare vom Trainer direkt nach der Partie. „Das ist natürlich keine Entschuldigung für die Leistung der zweiten Halbzeit, aber eine der Punkte, an denen wir weiter arbeiten müssen.“ – Und dass Trainer und Mannschaft weiter an sich und ihrem Erfolg arbeiten werden, steht außer Frage. Wir werden sehen, wie es im kommenden Heimspiel gegen den SV Schermbeck gelingen wird, den einen oder anderen Fehler von gestern auszumerzen.
Tore
Jan Henrik Wilken (1) – Alexander Drazic – Julian van Kessel – Philipp Student (1) Sven Berndt (6) – David Krix (6/3) – Henrik Stollwerk – Alex Berthold (3) – Moritz Korte (1) – Daniel Ohmann (2) – Björn Fröhlich (1) – Marvin Kruppa – Florian Korte – Lorenz Gottemeier
