SC Bottrop besteht die Feuertaufe

BOTTROP. In teils brutalen 60 Regionalliga-Minuten hat Bottrops U19 Favorit TV Aldekerk am Rande einer Niederlage – am Ende heißt es 29:29.

Die A-Junioren des SC Bottrop sind in der Regionalliga angekommen, am Sonntagabend bestand die Mannschaft von Christian Beckers gegen den hoch gehandelten TV Aldekerk ihre Feuertaufe. In teils brutalen 60 Minuten wäre am Ende sogar mehr drin gewesen als das 29:29-Remis.

Die Gäste vom Niederrhein nahe der holländischen Grenze gehörten in den vergangenen Jahren stets zum Establishment der Liga und siegten zum Start mit 14 Treffern Unterschied, entsprechend war das Auftreten der Grünhemden vor Beginn der Begegnung. Doch den Zahn der Überheblichkeit zogen die Hausherren dem TVA schnell, körperlich an der Grenze zum Erlaubten hielt Bottrop dagegen – und trieb den Favoriten so zur Weißglut. Mit Folgen für den Liga-Neuling: Keeper Lorenz Gottemeier schied schon in den ersten 30 Minuten nach einem Kopftreffer – ob gewollt oder nicht – aus dem Spiel, dazu dezimierte Aldekerk die Beckers-Sieben mit einem Schlag ins Gesicht. „Vielleicht war es Frust, aber mit so etwas müssen wir leben“, wollte Beckers die Gangart des Gegners nicht an die höchste Glocke hängen.

Zeitstrafen und Verwarnungen ohne Ende

Denn das erledigte der TVA schon auf dem Parkett: Zehn Zwei-Minuten-Strafen (gegenüber einer Bottroper), eine Rote Karte sowie zwei Verwarnungen (gegenüber vier Bottroper) standen für Aldekerk am Ende im Spielberichtsbogen. Dass der Sportclub davor nicht kapitulierte und mentale Stärke bewies, zeigte auch dem letzten der gut 50 Zuschauer: Die Mannschaft von Christian Beckers lässt sich in der Regionalliga nicht herum schubsen.

Mehr noch: Mit den beiden verletzten Akteuren und etwas Glück hätte am Ende sogar der zweite Saisonsieg gestanden. Bottrop spielte auf Augenhöhe und ging mit einem knappen 14:15-Rückstand in die Pause, bevor die Beckers-Sieben den Turbo zündete. Aus einem Tor weniger wurden innerhalb von zehn Minuten vier Treffer mehr (22:18), den Vorsprung baute der SC sogar bis auf sechs Tore aus (48.). Verantwortung übernahmen in dieser Phase vor allem Leon Angenendt als Siebenmeterschütze und Luca Wiese, die mit jeweils acht Treffern zu den Topscorern avancierten. Auf der anderen Seite tat Aushilfskeeper Adrian Rudolph sein Möglichstes, um den Kasten sauber zu halten – verlassen konnte er sich dazu auf die große Unterstützung seiner Teamkollegen.

Aldekerk kommt mit der letzten Aktion zum Ausgleich

Als Angenendt mit noch 52 Sekunden auf der Uhr zur 29:28-Führung einnetzte, schien sogar die große Überraschung möglich. Doch mit der letzten Aktion der Partie gelang Aldekerk doch noch der Ausgleich. Auch den nahm Christian Beckers nach aufreibenden 60 Minuten gerne mit: „Wir haben nicht mit einem Punkt gerechnet, deswegen bin ich grundsätzlich zufrieden.“

Nicht gänzlich zufrieden war der Trainer dagegen mit der Offensive. „Wir haben nicht so oft zusammen trainiert, wie ich mir das vorstelle. Im Angriffsspiel läuft es noch nicht rund, auf uns wartet Arbeit.“ Das Potenzial der Blau-Weißen ist also noch nicht ausgeschöpft – für die Konkurrenz sollte das Warnung genug bedeuten.

WAZ | Lokalsport Bottrop |19.09.2018

Das könnte Dir auch gefallen.....