
Sechs verletzungsbedingte Ausfälle, vier Wochen Spielpause und ein starker Gegner – nichts, was die SC-Damen nicht stemmen könnten. Am Sonntag, dem 10. November, traf das Team von Christoph Grewer und Thomas Stratmann auf HSG HMI und gewann mit 13:9.
Kader am Limit – Teamgeist am Maximum
Seit Saisonbeginn fehlen bereits drei langzeitverletzte Spielerinnen. Dass an diesem Sonntag weitere drei Spielerinnen kurzfristig ausfielen, damit hatte jedoch niemand gerechnet. Dadurch mangelte es an Alternativen und an einer voll besetzten Bank.
Besonders die linken Positionen waren durch den Ausfall von Lea Allissat und Sabrina Röthel stark reduziert, sodass zeitweise eine Umstrukturierung der üblichen Aufstellung nötig war. Doch die Mannschaft kompensierte die Ausfälle mit enormen Kampfgeist – vor allem in der Deckung:
Eine robuste Defensive, zahlreiche erkämpfte Bälle und ein starkes Zusammenspiel mit Torhüterin Miriam Völker ließen nur wenige Gegentreffer zu und waren entscheidend für den Sieg.
13:9 – Klingt wie der Halbzeitstand?
Ein Endergebnis von 13:9 kann schon einige Fragen aufwerfen. Doch wer dieses Spiel gesehen hat, weiß: Es war ein 60-minütiger Kampf, bei dem beide Mannschaften alles in die Defensive warfen.
Nur neun Gegentore sind eine hervorragende Leistung. Die Abwehr der SC-Damen stand über die gesamte Spielzeit stabil und konzentriert. Typisch für die HSG-Spielerinnen sind Würfe aus der zweiten Reihe, die jedoch durch frühes Stören, durch gute Blocks und zuletzt durch die schnellen Reaktionen der Torhüterin Miriam kaum den Weg ins Tor fanden.
So blieb für die HSG meist nur das 1-gegen-1, das ebenfalls konsequent verteidigt wurde. Die Gäste erhielten zwar fünf Siebenmeter, konnten aber nur einen verwandeln. Zudem hatten die Spielerinnen des HSG große Schwierigkeiten mit dem Harz, was dem SC Bottrop viele schnelle Ballgewinne ermöglichte. Diese hätten in der ersten oder zweiten Welle genutzt werden können – doch Hektik und falsche Entscheidungen führten häufig wieder zum Ballverlust.
Der Bottroper Mannschaft fehlte es vor allem an Ideen und Konsequenz im Angriffsspiel. Trainer Thomas Stratmann äußert:
„Auch im Angriff hat die Mannschaft gekämpft, aber es fehlte oft an Lösungen, um gegen die stabile Deckung zum Abschluss zu kommen oder […] wir scheiterten an der gegnerischen Torhüterin.“
Durch die Körpergröße der Gäste waren Würfe aus der zweiten Reihe zu riskant, weshalb der Durchbruch gesucht werden musste. Doch auch hier stand HSG sehr kompakt und ließ Lücken oder einfaches Durchstoßen – besonders durch die vorgezogene Mitte – kaum zu. Dadurch kam es häufig zu angezeigtem Zeitspiel oder zu zu unruhigem Passspiel, was wiederum Ballverluste zur Folge hatte.
Es war der Wille, der sich auszahlt
Zeitweise wurde ganze zehn Minuten lang kein einziges Tor erzielt. Doch langweilig war dieses Spiel keineswegs. Nach der 9:4 Halbzeitführung des SC Bottrop konnte HSG HMI bis zur 43. Minute auf 9:8 verkürzen.
Ab diesem Moment schalteten die SC-Damen sichtbar einen Gang hoch, und der Kampfgeist war sogar auf der Tribüne spürbar. Die starke Deckungsarbeit auf beiden Seiten sorgte für spannende Szenen. Am Ende zeigte der SC Bottrop jedoch den größeren Willen und nutzte die verbleibenden Kräfte, um einen Vorsprung von vier Toren wieder auszubauen und diesen bis zum Schlusspfiff zu halten.
So geht es weiter
Am kommenden Sonntag, dem 16.11, trifft die 1. Damen des SC auf SG 1 Burgaltendorf/ Kupferdreh. Gespielt wird um 18:00 Uhr in der Sporthalle der Goethe-Schule, Walter-Sachs-Weg 13, 45133 Essen.
2 Punkte sind zu holen und auch nötig, um weiter im Rennen um die Tabellenspitze zu bleiben.
